Atmung macht ihr eigenes Ding

Dass ich im Liegen Unterstützung beim Atmen benötige, habe ich hier schon beschrieben. Dass ich keine Hundert Meter laufen kann, ohne Atemnot zu bekommen, habe ich sicher hier auch schon erwähnt.

Die Sonne scheint seit drei Tagen und die Temperaturen kratzen an der Zwanzig Grad-Marke. Klar, ich mache den Speedy fertig, mein Mann bringt die Reifen auf den notwendigen Druck und ich kann mit meinem Hund endlich wieder in die freie Natur. Ich genieße es, der Vierbeiner erst recht. Er jault und ist unzufrieden, dass es nicht sofort losgeht. Aber ich brauche meine Zeit, bis ich im Rolli sitze, bis der Hund angeschirrt ist, bis der Helm sitzt, die Rollihandschuhe angezogen sind und bis der Speedy angekoppelt ist. Das dauert dem Tier zu lange. Inzwischen weiß die ganze Nachbarschaft, dass wir on Tour gehen wollen.

Der Frühling ist heuer einfach wunderbar. Ich atme die feine Luft, höre das Vögelwirrwarr, sehe verliebte Schwanenpaare auf den grünen Feldern. Oh wie hat das gefehlt! Und aus dem Stand radele ich mit Hund am ersten Tag 10 km und am nächsten gleich 15 km. Ich bin selbst überrascht, das hatte ich nicht erwartet. Ich habe eher damit gerechnet, dass die Atmung nicht mehr als 5 km hergibt.

Und ich bin nicht mal außer Puste. Nur der Hund zeigt an, dass er es satt hat. Seine Zunge wird länger und er legt sich immer mal ab und ich muss warten, bis er weiterläuft.

Und nun stelle ich mir die Frage: Warum bin ich so weng in der Atmung eingeschränkt, wenn ich im Rolli sitzend die Kurbel schwinge? Fahre ich im e-motion-Rolli, erlahmen meine Hände sehr schnell an der immer fortwährenden Bewegung mit den Händen. Die Arme sind nach unten gerichtet.

Fahre ich im Handbike, liegen meine Arme auf und ich bin auch aufrechter als sonst im Stuhl. Beim Rollifahren wird der Brustkorb zusammengequetscht. Bei jeder Drehung am Rad. Die Vorwärtsbewegung lässt mich leicht vornübergebeugt sitzen. Keine guten Voraussetzungen für meine Atmung.

Beim Handbikefahren sitze ich aufrecht und die Körpermitte wird durch den Halt an der Kurbel gestützt. Die Bewegung an der Handkurbel geht nicht über die Brusthöhe hinaus, das ist genau die Höhe, die noch geht. Alles was über dem Kopf passiert, wird schwierig und/oder unlösbar.

Hatte ich schon erwähnt, wie froh ich bin, mein Handbike zu haben?

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